Neue Nutzung für FDL-Fläche ist gefunden

Die Mülheimer Wohnungsbau eG (MWB) startet ein Pilotprojekt mit Zukunftswert: Das grüne Leitbild wird auf eine neue Stufe gehoben und der Immobilien- wie auch der Klimakrise wird gleichermaßen entgegengetreten. Oder, wie der MWB-Vorstandsvorsitzende Frank Esser sagt: „Der Bubatz wird uns helfen.“

Die Wohnungswirtschaft steckt in einer Krise: Der erhebliche Anstieg der Material-, Bau- und Energiekosten sowie die gestiegenen Zinsen machen viele Projekte unwirtschaftlich und belasten die Unternehmen. Bei der MWB, Mülheims innovativem Immobiliendienstleister, will man das nicht hinnehmen. Neue Geschäftsfelder werden erschlossen.
„Wir glauben, dass es folgendermaßen ist“, sagt Finanzvorstand Dominik Steffan: „Wenn der Wind der Veränderung weht, dann bauen die einen Mauern. Aber die anderen bauen etwas ganz anderes. Und wenn wir eines können, dann ist das ja gerade bauen.“

Steffan bezieht sich auf den sogenannten Bubatz – auch Bhang, Charas, Pot, Dope, Ganja, Hanf, Weed, Blow oder Gras genannt. Die jüngst erfolgte Legalisierung von Cannabis jedenfalls sehen er und der MWB-Vorstandsvorsitzende Frank Esser als Chance.

„Wir haben zahlreiche Dachflächen im Bestand identifiziert, die sich als Anbauflächen eignen und die einen erheblichen Bedarf an Bhang decken könnten“, so Frank Esser. „Wir können das Dope also anbauen und dann auch entsprechend selbst vertreiben. Dies wird in Mülheims erstem Cannabis Store geschehen.“ Die ehemalige FDL-Fläche an der Friedrich-Ebert-Straße ist dafür optimal geeignet.

Mitarbeiter der MWB erhalten als Benefit bereits nach der ersten erfolgreichen Ernte monatlich Weed im Wert von 50 Euro. „So ist sichergestellt, dass wir bei der Genossenschaft in unseren wohlverdienten Pausen auch wirklich mal entspannen und einen Gang zurückschalten können“, freut sich Frank Esser. „Der ganzen Stadt tut das in diesen angespannten Zeiten sicherlich gut.“ Auch für die Mitglieder der Genossenschaft soll es Vergünstigungen beim Kauf des Pot geben.

Bei der MWB sieht man dem neuen Projekt mit großer Zuversicht entgegen. „Wir begrünen weitere Flächen, tun etwas für Artenvielfalt und die Bindung von Kohlenstoffdioxid und auch für die Stimmung in der Stadt“, so Dominik Steffan. „Das Logo der Genossenschaft mag blau sein, aber wir sehen einer grünen Zukunft entgegen.“