25.2.2022

Sturm, Brand und offene Fragen

Was für ein Februar: Erst haben zwei Orkantiefs in Folge für Anspannung gesorgt, dann kam mit dem Brand in Essen eine böse Überraschung hinzu.

Mit Stürmen haben wir bei der MWB Erfahrung. Auch viele Mitglieder werden sich erinnern, dass der Sturm Ela uns Menschen im Jahr 2014 gezeigt hat, wie zerbrechlich die liebgewonnene Normalität sein kann. Bäume wurden entwurzelt und Gebäude beschädigt. Wir als Vermieter von Wohnungen haben damals so schnell wie möglich alle Schäden behoben, und doch muss man ganz klar sagen: Durch die große Menge an Schadensmeldungen hat es damals gedauert, bis auch der letzte Baum weggeräumt und die letzte Einfahrt wieder zugänglich war.

Als nun Mitte Februar vor den zwei Sturmtiefs „Xandra“ und „Ylena“ gewarnt wurde, konnten wir uns darauf einstellen. Wir sind geübt darin sicherzustellen, dass der Mieterservice am Morgen nach einem Sturm vollbesetzt ist, dass alle Kommunikationskanäle weit offenstehen, und dass der Regiebetrieb schnell ausrücken kann um zu helfen. Zum Glück hat das Sturmwochenende die Wohnungen unsere Genossenschaft aber nicht besonders stark in Mitleidenschaft gezogen- Glück gehabt.

Dann aber erreichten auch uns die Meldungen über den Großbrand in Essen, bei dem ein ganzer Wohnblock abgebrannt ist. Zum Glück ist dabei niemand zu Tode gekommen und es sind nur wenige Menschen verletzt worden. Ich will allen Helfern – den Feuerwehr und allen Einsatzkräften, aber auch den Nachbarn, die schnell gehandelt und anderen geholfen haben – meinen tiefsten Respekt aussprechen. Für die betroffenen Menschen, die nun wohnungslos sind und ihr ganzes hab und Gut verloren haben, ist es dennoch ein schreckliches Ereignis. Und übrigens ganz sicher auch für das Wohnungsunternehmen, dem dieses Gebäude gehört hat: Ich kann gut nachvollziehen, was für eine Belastung es sein muss, wenn so etwas Menschen in den eigenen Wohnungsbeständen geschieht.

Gleich nach dem Brand wurde ich gefragt, ob so etwas auch bei uns passieren kann. Die Antwort ist doch klar: Ein Brand ist dort, wo Menschen wohnen, leider niemals auszuschließen. Unsere Wohnungsbaugenossenschaft bewirtschaftet immerhin mehr als 5.000 Wohnungen in mehr als 870 Häusern. In einem kurz nach dem Brand entstandenen Artikel in der WAZ schrieb man über unsere Wohnungsbaugenossenschaft, dass wir uns „bedeckt“ zu dem Thema halten würden. Was damit gemeint ist, weiß ich nicht. Wir beteiligen uns ganz einfach nicht an unseriösen und haltlosen Spekulationen, von denen niemand etwas hat.

Brandschutz und die Bauweise moderner Fassaden – mit Brandriegeln und Flammschutzmitteln – sollten einem solchen Großbrand entgegenwirken. Ich beteilige mich keinesfalls an Rätselraten darüber, was in Essen passiert ist. Wir werden stattdessen genau verfolgen, welche Brandursache die Fachleute ermitteln, und wir werden daraus unsere Schlüsse ziehen.

Die Sicherheit unserer Mieter und Mitglieder liegt uns am Herzen. Unabhängig davon musste ich, als ich die erschreckenden Aufnahmen aus Essen gesehen habe, an die wenigen Mieter der MWB denken, die sich mit Händen und Füßen gegen den Einbau von Rauchwarnmeldern gewehrt haben. Was ein Brand anrichten kann, ist für viele ganz abstrakt. Nun ist es uns aber sehr konkret vor Augen geführt worden. Brandschutz ist keine Lästigkeit und auch nichts, dass wir Wohnungsvermieter uns ausdenken, um unsere Mieter zu ärgern. Brandschutz ist schlicht lebensnotwendig.

 

 

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